Private Krankenversicherer legen neues Pflegekonzept vor
Mit dem „Neuen Generationenvertrags für die Pflege“ haben die privaten Krankenversicherer (PKV) ein Konzept für „eine solidarische und generationengerechte Finanzierung der Pflegeversicherung“ vorgelegt. Ziel ist eine Stabilisierung des Beitragssatzes in der sozialen Pflegeversicherung.
Die PKV kritisiert schon länger das System der Pflegeversicherung und macht sich für Änderungen stark. Sie fordert mehr Versorgungssicherheit und bessere Finanzierbarkeit der Pflege. Die umlagefinanzierte, gesetzliche soziale Pflegeversicherung muss durch private kapitalgedeckte Elemente ergänzt werden, so die PKV.
Demografischer Wandel erfordert Systemänderung
Die Privatversicherer warnen davor, dass der prozentuale Beitragssatz in der sozialen Pflegeversicherung wegen der demografischen Entwicklung stark steigen wird. Ohne ein Gegensteuern werde sich der Beitragssatz in den kommenden zwei Jahrzehnten verdoppeln. Zur Zeit liegt dieser bei 3,05 Prozent des Bruttoeinkommens und 3,4 Prozent bei Kinderlosen. „Das schadet dem Arbeitsmarkt und belastet die jüngeren Generationen“, sagt die PKV.
Das Konzept sieht vor, die gesetzliche Pflegeversicherung durch private Beiträge zu ergänzen.
Mit Pflegezusatzversicherungen lasse sich die Pflegelücke zwischen den gesetzlichen „Teilkaskoleistungen“ und den realen Kosten heute schon zu bezahlbaren Preisen vollständig schließen, betont die PKV.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen ausreichen, um die Leistungsansprüche gegenüber der sozialen Pflegeversicherung sukzessive zu vermindern und den Beitragssatz stabil zu halten. So sollen die jüngeren Generationen davor geschützt werden, eine zu hohen Anteil ihres Bruttolohnes an die Pflegeversicherung zu verlieren. „Damit würde der neue Generationenvertrag einen wesentlichen Beitrag zur Begrenzung der Sozialabgabenquote auf 40 Prozent leisten und die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Deutschland sichern“, betont die PKV.
Private Vorsorge attraktiver machen
Um die private Vorsorge attraktiver zu machen, hält die PKV eine gezielte Förderung für sinnvoll. Dazu schlägt sie gezielte Instrumente vor. Unter anderem solle eine betriebliche Pflegeversicherungen durch Steuer- und Sozialabgabenfreiheit gefördert werden, ein Steuerabzug für Beiträge zu Pflegezusatzpolicen mit angemessenem Leistungsumfang geltend gemacht werden können, eine günstige Police mit Einmalbeitrag für Personen angeboten werden, die sonst wegen ihres hohen Alters einen sehr hohen Beitrag zahlen müssten.