Auswirkungen der Energiekrise auf private Pflegedienste
Die Energiepreise sind unter anderem wegen des Ukraine-Krieges so hoch wie nie zuvor. Die gestiegenen Benzinpreise treffen vor allem die Vielfahrer. Damit sind insbesondere Pflegedienste betroffen. Für Pflegeunternehmen sei dies ein Problem, betont der Branchenverband bpa – und ruft nach Staat und Kostenträgern.
Nachverhandlungen mit den Kassen gefordert
„Nicht einmal während der Ölkrisen und der Finanzmarktkrise sind die Preise für Kraftstoffe so stark gestiegen wie in den vergangenen Wochen. Das belastet Pflegeeinrichtungen enorm“, sagte der Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), Bernd Meurer. Das Statistische Bundesamt wies am Mittwoch daraufhin, dass Verbraucher an den Tankstellen im vergangenen März im Schnitt knapp 42 Prozent mehr für Superbenzin und gut 62 Prozent mehr für Diesel bezahlen mussten als ein Jahr zuvor.
Private Pflegedienste müssen trotz hoher Preise auf die Straße und zu den Pflegebedürftigen. Die gestiegenen Kosten werden durch einmalige Hilfspakete nicht kompensiert, sondern verlangen nach einer langfristigeren Lösung.
Daher fordert der bpa schnelle Nachverhandlungen mit den Kostenträgern, also den Kassen. Nur so ließen sich die unerwartet hohen Zusatzkosten in den Vergütungsvereinbarungen abbilden, macht Meurer deutlich.
Kreislauf aufbrechen
Würden diese Kosten nicht getragen, müssen wieder einmal die Pflegedienste und ihre Mitarbeiter für das Problem aufkommen. Die Folgen einer schlechten Pflege-Politik sind deutlich zu sehen: Zu wenig Mitarbeiter, zu geringes Gehalt, zu wenig Nachwuchs in Pflegeberufen, zu hohe Belastungen der Pfleger. Dieser Kreislauf muss aufgebrochen werden. Eine Maßnahme ist die Kostenverteilung auf die Kostenträger bei konkreten Verteuerungen wie den Spritpreisen.